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Think Positive | Die guten Seiten der Coronakrise

Wow. Ganze 3 Monate ist es her, dass der letzte Beitrag hier online kam. Der Grund, warum hier so lange Stillstand geherrscht hat: Mein Auslandssemester in den USA. Einige von euch haben es sicherlich auf Instagram mitbekommen: Ich habe die letzten drei Monate in Kalifornien verbracht und bin dort zur Uni gegangen.

Dort sollte ich eigentlich auch noch sein, aber die Coronakrise hat leider auch in den USA ihre Auswirkungen deutlich spürbar gemacht: Unis wurden geschlossen – darunter auch meine – und die Vorlesungen auf Online Classes umgestellt. Der Plan war zunächst allerdings, dass ich in Cali bleibe, das Semester dort beende und im Juni zurück nach Deutschland fliege. Gelaufen ist es dann jedoch so: Die Lage hat sich von Tag zu Tag zugespitzt, der Lockdown Kaliforniens rückte immer näher und Deutschland hat die Grenzen dicht gemacht. Heißt: Bald würde es nur noch sehr wenige Flüge zurück geben. Ich musste also schnellstmöglich eine Entscheidung treffen und nach Rücksprache mit einigen anderen deutschen Austauschstudenten sowie meiner Familie habe ich dann eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens getroffen: Ich habe einen Flug gebucht, meine Sachen gepackt und mein neu begonnenes Leben im Golden State zurückgelassen.

Seit zwei Wochen bin ich zurück in Deutschland und jeden einzelnen Tag vermisse ich Cali. Einige meiner Sachen sind noch drüben, denn ich konnte nur einen Koffer mitnehmen. Was passieren wird, wann ich zurückgehe? Ich weiß es nicht. Ich bin zur Zeit am Überlegen und Planen, aber in dieser Zeit haben Pläne absolut keine Verbindlichkeit und können sich beinahe stündlich ändern. Ich denke, das haben wir alle mindestens einmal ganz deutlich zu spüren bekommen. Abgesagte Urlaube, gecancellte Flüge, bedrohte Existenzen. Diese Zeiten sind chaotisch, verwirrend, beängstigend und was euch sonst noch negatives einfällt. Die Welt steht still und steht gleichzeitig gehörig unter Strom.

Glaubt mir, ich denke mir immer und immer wieder: “Warum muss so eine Scheiße passieren? Warum jetzt, warum überhaupt, gerade als alles so perfekt war?” Pläne, Wünsche, Ziele – wir alle sind mit gewissen Vorhaben und Erwartungen in 2020 gestartet. Ich höre immer wieder, dass es bei Vielen so gut lief: Geschäftliche Erfolge, erfüllte Neujahrsvorsätze, die Realisierung jahrelanger Träume. Wir waren alle on the road zum Glück, zu einem wunderbaren Jahr. Das alles hat ein jähes Ende genommen und damit hat keiner gerechnet. Natürlich ist das frustrierend und kann extrem wütend oder traurig machen.


Aber: Ich versuche immer, das Positive in schlimmen Situation zu sehen. So auch hier. Und ja, es gibt durchaus positive Seiten. Wie wäre es zum Beispiel mit:

 

Längst Überfälliges erledigen

Die Zeit zuhause gibt uns die Möglichkeit, Dinge zu erledigen, die vielleicht schon seit Monaten anstehen und für die nie Platz im Tagesplan war.
Streichen, gründlicher Hausputz, endlich das seit Jahren geplante Gartenhäuschen bauen – Was es auch ist, was auf der To-Do-Liste immer ganz unten stand und wofür am Ende jedes Mal die Zeit fehlte: Jetzt ist es so weit! Die Pflichten außerhalb der eigenen vier Wände entfallen – umso mehr Zeit ist für alles, was zuhause ansteht. Stellt euch vor, wie happy ihr sein werdet, wenn der normale Alltag zurück ist, ihr wieder im Stress seid und euch keine Gedanken mehr um diese To-Dos machen müsst.

Me-Time gönnen

Bei all dem Alltagsstress und den tausenden To-Dos kommt die Zeit, die wir uns für uns selbst nehmen oft zu kurz. Dabei ist es unglaublich wichtig, Zeit mit sich selbst zu verbringen, auf die eigenen Wünsche und Bedürfniss zu hören und sich diese zu erfüllen. Jetzt können wir endlich mal Me-Time genießen, ganz ohne schlechtes Gewissen. Gesichtsmaske, Peeling, Maniküre, ein ausgiebiges Bad mit einem Glas Wein. Oder einfach mal meditieren, nichts tun. Was auch immer ihr gerne macht: Tut es, tut es alleine und genießt es so richtig! Unser Körper, Geist und Seele werden es uns danken.

 

Project Summerbody

Projekte, Meetings, Hausarbeiten, Deadlines: Manchmal hat man einfach keine Zeit, ins Gym zu gehen. Dann bringt noch jede Woche jemand Kuchen mit und schon war’s das mit dem Traum vom Summerbody. Jetzt nicht mehr! Die Zeit zuhause lässt sich jetzt prima mit Home-Workouts füllen. Ich erledige meins morgens nach dem Aufstehen, damit ich fit in den Tag starte und zugegebenermaßen auch (oder vorallem), damit ich es dann hinter mir habe. Dieses geile After-Workout-Feeling kennen wir doch alle und so hat man es den ganzen Tag und ist viel motivierter, andere Dinge zu erledigen. Das Internet wird gerade überflutet von Home-Workout-Videos, aber ich bleibe der lieben Pamela Reif treu und absolviere ihre Workouts. Die sind super anstrengend, schweißtreibend und mega effektiv! Probiert’s doch einfach mal aus. Summerbodies are made in winter quarantine.

 

Mal wieder ein Buch lesen

Ich habe früher so unglaublich viel gelesen, mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. Das liegt einfach daran, dass ich im normalen Alltag keine Zeit dafür habe und abends fehlt mir dann die Motivation oder ich bin einfach zu müde. Kennt ihr das Problem? Dann ist die Quarantäne-Zeit perfekt, um wieder zum Lesen zurück zu finden. Holt euer altes Lieblingsbuch wieder raus oder bestellt euch ein neues online. Macht euch einen Kaffee oder eine Tasse Tee, kuschelt euch auf die Couch und lest einfach. Lasst am besten das Handy außer Reichweite, denn das ist für mich immer eine große Ablenkung. Ihr werdet sehen: Es ist ein wundervolles Gefühl, mal wieder in eine andere Welt einzutauchen und für ein paar Stunden alles andere zu vergessen. Wenn ihr zu denjenigen gehört, die sich wegen der derzeitigen Situation sehr viele Sorgen machen oder Angst haben, ist das eine super Methode, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Ich habe mir schon zwei neue Bücher bestellt und freue mich auf meine persönliche Lesezeit.

 

Den eigenen Weg finden

Die Zeit lässt sich super nutzen, um sich mal Gedanken über die Zukunft zu machen. Wo will ich hin? Was möchte ich erreichen? Wo sehe ich mich in 5 Jahren?
Gerade in den frühen Zwanzigern sind das Gedanken, die man sich früher oder später machen sollte. Aber mit Uni und Arbeit und natürlich auch Freizeit, ist oftmals keine Zeit, sich wirklich intensiv damit zu beschäftigen. Ich wusste zum Beispiel schon immer ziemlich genau, was ich will und habe deshalb nicht viel weiter darüber nachgedacht. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich doch genauer eingrenzen muss, um die nächsten Monate und Jahre effektiv planen zu können. Jetzt habe ich Zeit, das zu tun. Wenn ihr also auch noch in einem “Schwebezustand” steckt und nicht genau wisst, wo es eigentlich hingehen soll, könnt ihr jetzt etwas genauer darüber nachdenken. Lasst uns die Zeit nutzen, um unseren Weg zu finden.

 

Aber nicht nur für jeden einzelnen gibt es gute Seiten der aktuellen Situation. Auch für die Welt als Ganzes können wir Positives herausziehen.

 

Die Erde kann aufatmen

Manchmal denke ich mir, dass es wirklich ironisch ist: Wir Menschen nehmen seit Jahrzehnten der Erde die Luft zum Atmen und jetzt verbreitet sich unter uns eine Atemwegskrankheit. Denkt mal darüber nach: Abgeholzte Wälder, versmogte Städte, ausgelöschte Tierarten. Der größte Teil der Probleme dieses Planetens ist menschengemacht. Wir haben es immer und immer wieder geschafft, die Geschenke die die Erde uns gegeben hat, zu zerstören. Es ist kein Geheimnis, dass dieser Planet ohne seine menschliche Bevölkerung besser dran wäre. Dieser eine Gedanke lässt mich nicht los: Was, wenn diese Krise geschickt wurde, damit die Erde mal aufatmen kann? Sich erholen von den Strapazen, die wir Menschen ihr tagtäglich, Jahr für Jahr zugefügt haben? Man muss nur mal nach Venedig schauen, wo die Fische und Schwäne in die Kanäle zurückgekehrt sind. Oder nach Triest, wo die Delfine wieder in den Schiff-freien Hafen schwimmen. Ich finde diese Bilder wunderschön anzusehen und gleichzeitig unfassbar traurig. Denn sie zeigen, wie schön und friedlich es auf der Welt wäre, wenn wir Menschen uns immer so zurückhalten und unsere Finger weg von der Natur lassen würden. Die Zeit, die wir alle in Quarantäne verbringen, ist die Me-Time unserer Erde.

Gestärkter Zusammenhalt

In Krisenzeiten wie dieser können die Menschen sich bekriegen – oder zusammenhalten. Leider beobachtet man so einige Kleinkriege im Supermarkt, wenn es um die letzte Packung Klopapier geht und es gibt so einige Supermarkt-Stories aus aller Welt, die einen echt den Kopf schütteln lassen. Aber es lassen sich durchaus auch schöne Dinge beobachten: Städte und Gemeinden, die jetzt enger zusammen stehen als je zuvor, ganz ohne sich dabei zu berühren. Projekte gegen Quarantäne-Blues, Einkaufsfahrten für ältere oder kranke Mitbürger, #supportyourlocals. Es ist schön zu sehen, wie die Menschen sich in so einer Zeit gegenseitig Kraft und Halt geben.


Ich hoffe, auch ihr könnt etwas Positives aus der aktuellen Situation ziehen und die Zeit produktiv und effektiv nutzen.

Verratet mir doch gerne, was ihr den ganzen Tag zuhause macht und wie ihr dem Quarantäne-Blues entgegenwirkt.

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