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Real Talk: Zukunftsgedanken

Biiild

Ich schaue zurück. 17 Lebensjahre liegen hinter mir, davon 11 Jahre Schule. Gute Lehrer, nicht so gute Lehrer. Falsche Freunde und wahre Freunde. Gute Noten, nicht so gute Noten. Allgemein gesagt: Gute Menschen in meinem Leben und nicht so gute. Erfolge und Misserfolge. Ich schaue nach vorne. Noch ein Jahr, dann werde ich Abitur machen. Und dann? 

Keine Ahnung, dahinter endet meine Sicht. So weit kann ich nicht schauen. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich tatsächlich mehr. Mich beim Studium, im Hörsaal, fleißig am mitschreiben. Ich kann sogar noch weiter schauen. Ein dreimonatiges Praktikum bei einem Fernsehsender. Oder in einer Zeitschriften-Redaktion. Auslandssemester im zweiten Studienjahr – ein halbes Jahr in den USA. Dann zurück nach Deutschland, das Studium abschließen. Ab ins Fernsehen. Als Reporterin. Oder Moderatorin. Auf jeden Fall ab in die Medienwelt. Erfolgreich sein, um die Welt reisen. Dabei fleißig weiterbloggen. Über Make-up, Mode, das Leben. So wie jetzt, nur noch professioneller. Mit schönen Bildern in toller Auflösung und klasse Qualität. Spaß dabei haben. Spaß an meinem Blog, an meinem Bild2Job, an meinem Leben. Ich öffne die Augen wieder. Ich sehe mich, vor dem Laptop sitzend. Ich schaue auf den Bildschirm und tippe diesen Text. Ich habe die erste Klausur dieses Schulhalbjahres hinter mich gebracht, heute morgen. In ein paar Tagen geht es weiter mit den Klausuren, Woche für Woche. Monat für Monat. Dann – schneller als ich es mir jetzt vorstellen kann – die größte Prüfung meiner bisherigen Schulzeit: Das Abitur. So weit waren wir schon. Aber was kommt danach? In meinem Kopf kann ich es schon sehen, aber wie sieht es in der Realität aus? Werde ich meine Pläne verwirklichen, meine Wünsche erfüllen können? Werde ich ein so wunderschönes Leben führen können, wie ich es mir vorstelle? Durchhaltevermögen, Ehrgeiz. Ich weiß, dass ich das brauchen werde. Viel davon. Aber selbst wenn ich das habe, ist mir ein wunderschönes Leben wie ich es mir vorstelle nicht garantiert. Denn auch nicht alle Menschen mit diesen Eigenschaften erreichen ihre Ziele, führen das perfekte Leben. Aber Moment mal: Gibt es das überhaupt, das perfekte Leben? Wenn ja, wie definiert man es? Gibt es das eine perfekte Leben oder liegt das im Auge des Betrachters? Hat nicht jeder Mensch eine andere Vorstellung von einem perfekten Leben? Was ist für mich das perfekte Leben? Na, das welches ich vor mir sehe, wenn ich die Augen schließe. Aber wie wird für mich das perfekte Leben später einmal sein? Genauso, wie Bild3ich es mir jetzt vorstelle? Oder wird es vielleicht ganz anders und trotzdem für mich perfekt sein? Ich wünschte, ich könnte es herausfinden. Genau jetzt. Aber das kann ich nicht. Ich werde mich gedulden müssen. Abwarten, wie es sein wird, ohne wirklich nur zu warten. Hart arbeiten, mich anstrengend, fleißig sein, auch mal die Zähne zusammenbeißen. Damit ich all die Prüfungen bestehe. Nicht nur die in der Schule. Auch andere Prüfungen. Die für den Führerschein zum Beispiel. All die anderen Prüfungen, die es im Leben so zu bestehen gibt. Tiefpunkte überwinden, hinfallen und wieder aufstehen. Immer wieder aufstehen. Bloß nicht liegen bleiben. Mich durchboxen. Kämpfen für das was ich erreichen will. Denn wisst ihr, was ich später einmal möchte? Glücklich und zufrieden auf mein Leben zurückblicken. Mich freuen, dass ich viele Dinge geschafft und Situationen gemeistert habe, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so leicht waren. Ich möchte…

… stolz sein. Auf mich, auf mein Leben. Auf das, was ich erreicht habe. In 50 Jahren oder in 60. Irgendwann, in der Zukunft.

30 Comments

  • Naomella (@Naomella_Ivi)

    Liebe Krissi Sophie, deine Zukunftsvorstellungen sind so süß. Ich kann dir nur sagen, dass sich Dinge oft ganz anders entwickeln. Ich war z.B. 4 Jahre in der Medienwelt and never again! Träume sind so was tolles und du solltest sie auf jeden Fall versuchen zu verwirklichen. Das Leben kann dir aber auch nette (und auch böse) Überraschungen bereiten und dein Lenensweg ändert sich. Sei einfach offen für alles was noch so kommen mag. Du bist so jung und auf dich warten mit Sicherheit noch viele tolle Sachen! GLG

    http://www.naomella.com

  • Kathleen Weiß

    Du hast so einen schönen Text verfasst. Ich bin beeindruckt. Und so wahre Worte, die du hier geschrieben hast. Ich kann dir da nur zustimmen. Wirft einen eine Situation einmal auf den Boden, sollten wir daran nicht verzweifeln, sondern weiter machen, wieder aufstehen und nach vorne schauen.
    Niemand kann sein Leben genau planen. Es gibt immer wieder Prüfungen, die wir bewältigen müssen und nicht alles läuft immer ganz geradeaus. Manchmal sind die Wege zu unserem Ziel auch schwieriger.

    Liebe Grüße
    Kathleen von http://kathleensdream.blogspot.de/

  • Toni

    Das hast du aber nett geschrieben. Hätte ich dir (fast) nicht zugetraut 🙂

    Ich wünsche dir dass du deine Tröume verwirklichen kannst.

    Und kümmere dich nicht darum, was die anderen sagen. Gehe deinen Weg, egal ob steinig oder glatt.

    Wie haben schon die Beastie Boys gesungen, vor vielen vielen Jahren: You gotta fight for your right, to party!

    🙂

  • S.

    Toller Post! Also bist du momentan in der Q-Phase?
    Mir geht es ganz ähnlich wie dir; ich habe auch schon relativ klare Vorstellungen, was meine Zukunft betrifft. Dennoch braucht man einfach ein gewisses Maß an Flexibilität , denn (wie man so schön sag)t: “Life happens when you’re making plans”. Trotzdem glaube ich, dass man seine Ziele mit viel Ausdauer, Leidenschaft und dem einen oder anderen Quäntchen Glück schon erreicht.
    Alles Liebe
    S.
    http://cappuccinocouture.blogspot.de/

  • Ana

    Ich bin da ähnlich, plane viel, träume vielleicht auch, aber ich habe auch Angst. Am liebsten würde ich später medizin studieren, aber dass muss ich erst einmal schaffen…ein Abi von 1.0 liegt etwas über meinem Niveau,natürlich versuche ich, da möglichst nah ranzukommen , doch selbst wenn ich mich anstrenge, es kann trotzdem schief gehen, vielleicht kann ich das was ich möchte nicht tun, weil..ich nicht gut genug bin, oder weil andere besser sind? Das weiß ich nicht ganz, ist aber irgendwie auch ein anderes Thema. Für mich stellt sich dann die Frage. Was ist mein Plan B? Ich hab keine Ahnung, was mit Kindern? oder was mit Schreiben? Beides klingt toll, aber beides ist nicht mein “Traum”. Ich habe noch 2 Jahre, bis ich mein Abitur schreibe. Und ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob die ausreichen um mir klar zu machen, was ich möchte.
    Alles Liebe, Ana <3
    http://be-grateful-for-life.blogspot.de/

  • leonie klara

    Ich wünsche dir von Herzen nur das Beste aber kann die sagen, dass die Medienwelt eine sehr harte ist… da braucht man ein dickes Fell und Nerven aus stahl. Man muss sich damit abfinden, dass man für die viele Arbeit die man leistet im Schnitt schlecht bezahlt wird. Ich arbeite selbst für ein großes deutsches Magazin und liebe meinen Job… aber er ist hart, oft undankbar und man muss sich hochkämpfen.

    Liebe Grüße,
    Leonie

    http://www.allispretty.net

  • Alina

    Ich sitze hier und lächle irgendwie..
    EIn Jahr ist es her, als ich mein Abitur gemacht habe und ich weiß immernoch nicht, was ich wirklich werden möchte.
    Medienwelt habe ich abgehakt, kommt man nicht rein. Ich arbeite bereits jetzt für die rheinische post aber mehr auch nicht, es ist so schwer und ohne Beziehungen nicht zu schaffen. Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg bei deinem Weg!
    Lg Alina
    http://binksblog.de/

    • Krissisophie

      Ich möchte auf jeden Fall erst ein Studium im Medienbereich absolvieren damit ich eine solide Grundlage habe. Natürlich ist es nicht leicht, in die Medienwelt rein zu kommen, aber es geht schon. Nicht alle Moderatorinnen/Reporterinnen usw. hatten von Anfang an Beziehungen und haben es trotzdem geschafft. 🙂

  • chrissi

    hey krissisophie,
    eins muss man dir echt lassen du weißt wie man schreibt. Kompliment dazu. Ich bin auch gerade in der 11 Klasse und weiß noch nicht wie es weiter gehen soll bin aber gespannt darauf.
    Ich wünsche dir viele gute, glückliche und interessante Momente in deinem weiteren Leben und immer schön positiv denken.
    Lg chrissi
    http://chrissislifestyle.blogspot.de/

  • Rina

    Träume und Ziele sind wichtig! Ohne die, weiß man gar nicht, was man machen soll. Aber genauso wichtig ist es auch, sich manchmal davon zu lösen und zu merken, dass das vielleicht doch nicht das Wahre ist. Das kann persönliche Dinge betreffen wie Freunde oder Liebe oder berufliche.
    Das Schöne ist doch, dass man selbst bestimmen kann, wohin es geht. Wichtig ist mir vor allem, dass ich am Ende nichts bereuen würde. 🙂

    Liebste Grüße
    Rina von Adeline und Gustav

    ps: Es hat mir in Heidelberg übrigens richtig gut gefallen! 🙂

  • Vita

    Ein wirklich schöner Text! Ich habe vor 2 Jahren Abi gemacht und hatte genau die gleichen Gedanken. Ich wollte auch studieren und etwas mit Medien machen und dachte, dass ich später auf jeden Fall im Medienbereich sein möchte. Jetzt – 2 Jahre später – liebe ich die Kunst und würde viel lieber in diese Richtung gehen. Medien sind zwar immer noch spannend, aber mein Studiengang hat mir neue Optionen gezeigt und Möglichkeiten geboten, die ich vor 2 Jahren noch nicht kannte.

    Liebe Grüße,
    Vita

  • Conni

    Du erinnerst mich so sehr an mich selbst!
    Diese Einstellung, wenn die Schule sich dem Ende neigt. Dieses Gefühl die Welt erobern zu wollen und sich fest vor zu nehmen alles dafür zu geben. Ich hatte zwar nicht den selben Berufswunsch wie du – wollte und will eher in den Ingenieurbereich (Vermutlich für dich das Grauen haha :D), aber meine Gedanken waren identisch.
    Ich habe mir fest vorgenommen mich nicht mehr in meinem trauten Heim zu verkriechen. Ich wollte mich trauen, wollte kämpfen, wollte nicht zu denen gehören, die nach 20 Jahren immernoch am selben Ort sind, 2 Straßen weiter wohnen und bei der hiesigen Bank arbeiten. Ich wollte etwas sehen und das meiste aus meinem Leben raus holen.
    Dein Text hätte echt von mir sein können! Und die Motivation, die die Erstsemester haben ist immer so bezaubernd, so erfrischend. Denn mit der Zeit schläfst du etwas ein. Bei einem harten Studium heißt es durchhalten. Durchbeißen. Ich habe mich für eine sehr anspruchsvolle Uni mit einem anspruchsvollen Studiengang entschieden, wollte mich ordentlich fordern, habe mir große Ziele gesetzt. Und ich sag dir, es ist wirklich hart! Ruf dir immer wieder vor Augen wo du hinwillst! Denn ich hinterfrage meine Ziele regelmäßig. Vor allem, wenn ich 2 Monate lang Klausurphase habe. Ja, so etwas gibt es und dagegen ist das Abi ein Witz. Ich finde es gut, dass du dich im hier und jetzt für die Schule so einsetzen möchtest, das ist wichtig als Grundlage. Aber die Realtität ist nachher noch so viel härter als man sich das Ausmalen kann. Man klettert auf einen Berg und mit dem Abi hat man gerade mal die Grundausrüstung bekommen. Das Klettern beginnt erst im Studium und wenn du das Abgeschlossen hast, wartet dahinter ein neuer Berg auf dich. Jeder kann für sich selbst entscheiden, welchen Berg er hoch möchte, es gibt immer den einfachen Weg. Aber da ist die Aussicht natürlich auch nicht so spektakulär. Ja, ich steh auf Metaphern haha 😀
    Ich habe immer gerne geschrieben und mich auch schon öfter gefragt, ob ich nicht auch eine gute Lehrerin, Journalistin oder Kindergärtnerin gewesen wäre. Vermutlich schon, man weiß es eben nicht.

    Ich wünsche dir alles Glück für deine Zukunft. Denn manchmal spielt das auch eine riesige Rolle. Sei nicht feige, sondern trau dich was. Dann bereust du nachher auch nichts 🙂
    Und das wichtigste: Jeder macht mal Fehler, damit ist man kein Versager, man lernt daraus und wächst daran. “Ich habe Erfahrung” bedeutet eigentlich ja auch nur, ich bin schon oft gescheitert.

    Liebe Grüße aus dem 5. Semester
    Conni

    • Krissisophie

      Danke für deinen tollen Text! Du hast Recht, ich habe das auch schon oft gehört, dass das Abi nichts ist gegen das Studium. Dass man hin und wieder Zweifel hat ist einfach so, jeder hat die mal. Vielen Dank für deine Tipps. 🙂

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