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Eindrücke + Traveltipps | Sankt Petersburg

So meine Lieben,
nach 6 wundervollen Tagen bin ich wieder aus dem WM-Gastgeberland Russland zurück. Ich habe gemeinsam mit Familie und Freunden die Millionenstadt Sankt Petersburg unsicher gemacht und kann dazu vorweg schonmal eins sagen: Wow!

Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich so viel Gold, Glanz und Gloria gesehen wie in dieser russischen Metropole. Wo man auch hinsieht: Paläste, Kathedralen und herrschaftliche Gebäude in den verschiedensten Farben. Goldene Dächer und Statuen, in Stein gemeißelte Gesichter an den Häuserfasaden.

E ist niemals wirklich leise, Tag und Nacht herrscht ein buntes Treiben. Egal zu welcher Uhrzeit: Immer sind unzählige Menschen unterwegs, ob zu Fuß, mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Straßen sind 6 bis 8 spurig, der Verkehr ist ein unübersichtliches Durcheinander, Hupen hört man im Sekundentakt. Aber gerade diese Action die hier 24/7 herrscht, das Verkehrschaos, die Menschenmassen sind das, was mich so fasziniert hat. Ich bin ein Dorfkind und war von Großstädten schon immer absolut fasziniert – Sankt Petersburg ist definitiv eine von denen, die mich bisher am meisten staunen ließen.

Ursprünglich wollten wir das WM-Achtelfinale sehen und haben den Urlaub darum herum geplant. Wir hatten super Karten und waren alle sowas von bereit, Deutschland beim Spiel anzufeuern. Dann hat die WM begonnen, alles nahm so seinen Lauf und na ja, das war wohl nix…

Die Freude am Urlaub haben wir uns davon jedoch nicht nehmen lassen, schließlich ist die Stadt allein Grund genug, um sich auf den Trip zu freuen – auch ohne Achtelfinalspiel mit Deutschland.

Russland ist vielleicht nicht unbedingt das erste Land, das einem einfällt, wenn man an (Sommer-)Urlaub denkt (Spanien, Italien und Co. sind einfach immer noch die Klassiker), aber ich kann es wirklich nur empfehlen. Vielleicht nicht unbedingt für einen zweiwöchigen Badeurlaub, aber als Ziel einer “Erkundungsreise” ist es wirklich top!

Ich möchte heute ein paar Eindrücke der tollen Stadt und ihrer näheren Umgebung mit euch teilen. Falls ihr ebenfalls eine Reise nach Sankt Petersburg plant (oder sie vielleicht schon fest gebucht habt), habe ich auch ein paar Empfehlungen und Tipps für euch.


Erkunden der Stadt

Für das erste Erkunden empfehle ich eine klassische Hop on – Hop off-Bus-Tour. Sich durch die chaotischen Straßen chauffieren lassen (glaubt mir, ihr wollt dort nicht selbst fahren), Zahlen und Fakten zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten per Audioguide erfahren und aussteigen, wo man möchte. Das macht meiner Meinung nach wirklich am meisten Sinn (abgesehen von einer privat gebuchten Stadtführung) und ist wirklich nicht allzu teuer. Ihr könnt verschiedene Routen buchen und zahlt natürlich mehr je größer die gewählte Route ist. Wir haben auf der Bustour wirklich so einiges gesehen und erfahren und hatten sogar “nur” die kleinere Route.

Der Mittelpunkt des Geschehens

Das größte Treiben in der Stadt herrscht definitiv am Nevsky Prospekt, quasi der “Hauptstraße” in Sankt Petersburg. Er ist 4,5 km lang und befindet sich im historischen Zentrum der Stadt. Dort findet man alles: Von Einkaufszentren über einzelne Boutiquen und Designer-Läden bishin zu Cafés und Restaurants. An jeder Ecke stehen Leute mit Plakaten, die versuchen, Sightseeing-Touren zu verkaufen (auf Dauer leider etwas nervig), es finden sich aber auch viele verschiedene kleine Verkaufsstände auf den Gehwegen. Souvenirs, Gemälde von Straßenkünstlern, warme Maiskolben oder auch Eiscreme – hier wird so einiges angeboten.

Auch architektonisch gibt es hier vieles zu sehen und zu bewundern. Die Häuser sehen irgendwie alle wunderschön aus mit ihren teils bunten Fassaden und Verzierungen. Die steinernen Löwen- und Menschenköpfe an einigen Hauswänden lassen diese immer nochmal edler und herrschaftlicher wirken.

 

Wenn man den Newski-Prospekt entlangläuft überquert man immer wieder kleine Brücken, die eine tolle Aussicht auf die beidseitig von breiten Straßen und weiteren wunderschönen Häusern gesäumte Newa bieten.

 

Church of the Savior on Spilled Blood

Von einer der Brücken des Newski-Prospekts hat man einen fantastischen Ausblick auf die Auferstehungkirche, auch Blutkirche genannt. Ich kann euch jedoch trotzdem nur empfehlen, direkt dort hin zu gehen und sie euch von Nahem (und am Besten auch von Innen) anzuschauen. Dieses Bauwerk ist wirklich beeindruckend, besonders die goldenen und bunten “Kuppeln” sehen toll aus. Ich war auf jeden Fall erstmal geflasht, als wir auf unserer Bus-Tour einen Stop dort eingelegt haben.

Kulturprogramm: Winterpalast/Erimitage

Am zweiten Tag waren wir in der Erimitage, einem der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Der riesige Gebäudekomplex, zu dem unter anderem auch der Winterpalast gehört, ist schon von außen einfach nur wunderschön und hat mich extrem beeindruckt. Ich liebe die grüne Farbe in Kombi mit Weiß und Gold! Auch im Inneren kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus: Gold so weit das Auge reicht. Riesige Säle mit verzierten Wänden und bemalten Decken, Portraits und Gemälde, hohe Fenster mit wunderschönem Ausblick. Statuen, Skulpturen, Münzen und eine Bibliothek, die das Herz jedes Bücherwurms schneller schlagen lässt. All das und noch vieles mehr findet man in der Erimitage – das solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!

 

 

 

Der Katharinenpalast

Ein weiteres Must-See ist definitiv der Katharinenpalast in Puschkin (ca. 25 km von Sankt Petersburg). Er beherbergt die Nachbildung des im zweiten Weltkrieg verloren gegangenen weltberühmten Bernsteinzimmers und ist alleine deshalb schon einen Auflug wert. Allerdings hat er noch so viel mehr zu bieten: Unzählige Säle und Räume in den verschiedensten Farbkombinationen (Grün und Gold ist immer noch mein Favorit) mit Luxus-Mobiliar und Porträts der Mitglieder der Zarenfamilie an den Wänden. Jeder Raum hat seinen eigenen Stil und einen ganz besonderen Flair – prunkvoll und bunt trifft auf bescheiden und gedeckt.

Der dazugehörige Park ist definitiv einen Spaziergang wert (am besten einmal komplett um den See), wenn das Wetter passt. Bei uns hat es leider geregnet und es war windig und ziemlich kalt. Den Spaziergang haben wir dennoch durchgezogen, jedoch ist er bei Wäme und Sonnenschein mit Sicherheit noch viel schöner.

Der Peterhof

Was ihr auf keinen Fall auslassen solltet ist ein Besuch des Peterhof, einer riesigen Schlossanlage mit 144 Fontänen. Auch hier sieht man wieder Gold wohin man auch sieht – und natürlich Wasser. Dieses spielt schließlich die Hauptrolle in der Anlage. Das Gebäude an sich ist schon wunderschön, aber der Ausblick auf den Park mit den vielen goldenen und steinernen Statuen und Fontänen und das Meer im Hintergrund ist das was einem wirklich den Atem raubt.

Der Park ist wahnsinnig schön angelegt, die Muster aus Blumen sehen einfach zauberhaft und perfekt geplegt aus – jedes Blatt und jede Blüte ist genau an der richtigen Stelle, die Farben leuchten mit der Sonne um die Wette. Zugegebenermaßen hatten sie es dabei bei unserem Ausflugswetter aber auch nicht gerade schwer, denn es regnete mal wieder in Strömen. Dennoch hat uns der Peterhof wirklich fasziniert und begeistert und ich kann jedem Sankt Petersburg Besucher nur wärmstens empfehlen, einen Ausflug dort hin zu machen.

Sankt Petersburg bei Nacht

Bei Nacht faszinieren mich Städte noch viel mehr als am Tag, weshalb ich es liebe, abends/nachts draußen unterwegs zu sein und mich von den Millionen von Lichtern verzaubern zu lassen. Dafür war unser Abschluss-Ausflug am letzten Abend perfekt. Von 0 bis 3 Uhr nachts sind wir auf einem Schiff mit Getränken und Livemusik die Newa entlanggefahren und konnten uns vom Wasser aus ein ganz anderes, neues Bild von Sankt Petersburg machen als in den Tagen zuvor. Da momentan die weißen Nächte sind wurde es nicht richtig tiefdunkel, aber auf jeden Fall war es so dunkel, dass sich die hell erleuchteten Gebäude und Brücken vom Nachthimmel abgehoben und sich uns in ihrer vollen Pracht präsentiert haben.
Ein Highlight war definitiv, dass einige der bunt beleuchteten Brücken geöffnet wurden und sich auf beiden Seiten fast senkrecht gen Himmel streckten. Eine solche nächtliche Schiffstour solltet ihr definitiv mitnehmen, wenn ihr schonmal in Sankt Petersburg seid!


Nach meinen Must-See Empfehlungen habe ich nun noch ein paar nützliche Tipps für euch.

  • Tut euch den Verkehr nicht an

Ich würde jedem Tourist dringlichst davon abraten, einen Leihwagen zu buchen und damit selbst durch die Stadt zu fahren. Der Verkehr ist wirklich extrem chaotisch und hektisch, wenn man die Fahrzeuge beobachtet erwartet man gefühlt mindestens einen Crash pro Minute. Tut euch das nicht an und haltet euch an Busse, die Metro oder eben Taxen.

 

  • Vorsicht bei den Taxen

Dank meiner Stiefmutter, die immer Taxen für die ganze Gruppe bestellt hat, sind wir wirklich unheimlich günstig von A nach B gekommen. Wer niemanden hat, der sich auskennt und auf russisch ein Taxi bestellen und einen Festpreis für die gewünschte Strecke vereinbaren kann, zahlt unverschämt viel für die kürzesten Wege. Werden Taxen von Touristen an den Straßenrand gewunken, verlangen die Fahrer oft mehr als das Doppelte von den Festpreisen. Aufpassen, lasst euch nicht über den Tisch ziehen! (Zur Orientierung: Wir haben für eine ca. 10 minütige Fahrt umgerechnet etwa 3 Euro gezahlt)

  • Fahrt mit der Metro

Zum Einen ist es ziemlich günstig (ca 65 Cent pro Fahrt), zum Anderen sind die Stationen teilweise richtige Sehenswürdigkeiten. Sie sind wunderschön gestaltet und erinnern kein Stück an die eklig-stinkenden, versifften (U-)Bahnhöfe bei uns. Wir sind am Abreisetag extra etwas früher aufgestanden, um das Erlebnis “Metro fahren” noch mitzunehmen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

 

  • Besucht eine Ballett-Vorstellung

Wir haben uns im Mariinski-Theater das Stück “Sleeping Beauty” (Dornröschen) angesehen und waren fasziniert von den wunderschönen Kleidern, den beeindruckenden Kulissen und natürlich den Tänzen. Diese Bewegungen, diese Präzision – einfach Wahnsinn! Es ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ich kann euch den Besuch einer Balletvorstellung nur ans Herz legen. Schließlich ist russisches Ballett weltberühmt – da macht es doch Sinn, es sich direkt im Ursprungsland anzusehen.

  • Das Problem mit der Sprache

Falls ihr Russisch könnt, ignoriert diesen Tipp, ansonsten ist er aber recht wichtig. Ein großer Teil der Menschen in Sankt Petersburg spricht kein oder nur ganz wenig Englisch. In Apotheken beispielsweise hat man uns gar nicht verstanden, sodass meine Stiefmutter uns bei der Besorgung wichtiger Medikamente helfen musste. Ohne sie war auch das Bestellen in Restaurants und Cafés ein äußerst schwieriges Unterfangen, welches ohne Hände und Füße kaum möglich gewesen wäre. Deshalb kann ich euch nur empfehlen: Wenn ihr ohne eine russischsprachige Reise(beg)leitung unterwegs seid, ladet euch vorher eine Übersetzungsapp herunter, welche auch offline funktioniert (zum Beispiel der PROMT Offline-Übersetzer für iOS und Android) und versucht, euch darüber zu verständigen. Verlasst euch nicht darauf, dass ihr mit Englisch easy durchkommen werdet. 


Das waren ein paar meiner Empfehlungen und Eindrücke für und von Sankt Petersburg. Wenn ihr noch nie dort wart und mit dem Gedanken spielt: Macht es! Die Stadt ist definitiv eine Reise wert.


Wart ihr schonmal in Sankt Petersburg oder allgemein in Russland?
Krissisophie

View Comments

  • St. Petersburg ist wirklich schön, da waren wir vor ein paar Jahren auch mal. Dieses Jahr sind wir ins Hotel Lana nach Südtirol gefahren, aber nach Russland würde ich auch mal gerne wieder fahren :)

  • Wow Sankt Petersburg muss wirklich eine beeindruckende Stadt sein. Ich war noch nie dort aber ich glaube das muss ich unbedingt mal ändern :)

    Liebe Grüße
    Laura von Lauras Journal

  • Wow die Bauten sind echt der Hammer. Ich bin ja ein großer Geschnichts-Nerd und da schlägt mein Herz immer höher. Es ist auch der Grund, wieso ich auch unbedingt mal nach Sankt Petersburg möchte. Ich kann ja kein Russisch, deshalb werde ich deinen letzten Tipp beherzigen ;). Dass das mit dem Achtefinale dann natürlich nicht geklappt hat, ist schade und gerade noch mal ärgerlich, wenn man Karten hat. Aber finde es super, dass ihr euch davon nicht den Spaß habt nehmen lassen. Ich verfolge die WM zwar zuhause, war aber natürlich auch etwas enttäuscht, doch mittlerweile fiebere ich mit anderen Mannschaften mit und habe auch so meinen Spaß an den Spielen.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Geht mir derzeit ähnlich. Will unbedingt mal wieder ins Kino, denn vom letzten Monat möchte ich eigentlich noch Jurassic World 2 sehen und Love Simon und nun kommt auch noch The Purge hinzu. Keine Ahnung wann ich das zeitlich schaffen soll xD. Wünsche dir aber auch viel Spaß im Kino.

    • Ja, die Bauten sind der Wahnsinn! Das mit dem Achtelfinale war schade, aber wir hatten ja wie gesagt trotzdem eine tolle Zeit :)

      Oh ja, Jurassic World 2 wollte ich mir auch unbedingt noch anschauen! Dir auch ganz viel Spaß im Kino.

  • Was für ein schöner Blogpost mit sehr nützlichen Tipps. Ich war vor einigen Jahren schonmal in St. Petersburg & finde Russland allgemein sehr interessant. xxx

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