Fashion

Back to Uni

Nach Wochen in Freiheit, die ich zu einem großen Teil mit Reisen verbracht habe, heißt es für mich nun wieder: Back to Uni. Das dritte Semester hat begonnen und ich um ehrlich zu sein habe ich gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich auf die kommende Zeit und darauf, neue Dinge zu lernen. Die Module, die wir bisher hatten (zwei um genau zu sein) klingen schon mal super interessant. Es könnte natürlich sein, dass ich in ein paar Wochen darüber schimpfe, aber davon gehe ich jetzt erstmal nicht aus.

Wie immer, wenn es nach langer Ferienzeit schulisch weiter geht, habe ich mir vorher bereits Gedanken über mein Outfit gemacht.

Ich hatte zwar ein paar grobe Ideen im Kopf, konkretisiert und “perfektioniert” habe ich sie aber tatsächlich erst am Morgen vor der ersten Vorlesung. Da diese erst um 13.30 Uhr begonnen hat, hatte ich dafür zum Glück genug Zeit.

Ich habe mich für einen meiner All-Time-Favorites entschieden: Den klassischen Schulmädchen-Look. Faltenrock, Pulli und Kniestrümpfe. Weil es draußen doch ziemlich kühl und ungemütlich war (Dauerregen von morgens bis abends), habe ich zwei transparente Strumpfhosen übereinander angezogen. Der Blazer, der für mich ganz laut “Blair Waldorf” schreit und der erst vor Kurzem in meinen Kleiderschrank eingezogen ist, war für mich die perfekte Ergänzung.


An dieser Stelle muss ich mich mal zu etwas äußern, was mir extrem aufgefallen ist und mich wirklich wütend gemacht hat: Ich habe noch nie so viele Scanning-Blicke von Männern erhalten wie in diesem Outfit. Von unten nach oben und wieder zurück. Schmeichelnd? Eher nicht so. Stattdessen hätte ich jedem einzelnen am liebsten eine ordentliche Backpfeife verpasst. Mindestens.

Wie kann es sein, dass in der heutigen Zeit mit Me Too und dem hohen (und immer größer werdenden) Stellenwert von Feminismus (nicht nur seitens uns Frauen, sondern tatsächlich auch einiger Männer) eine Frau mit Rock so objektiviert wird? Waren es die Kniestrümpfe, die in den Köpfen der gaffenden Typen Klischee-Porno-Fantasien ausgelöst haben? Ihr wisst schon, dieses “das brave Schulmädchen und der Lehrer”-Ding, mit dem solche Looks gerne verbunden werden. Oder war es einfach nur die Haut, die zwischen Strümpfen und Rock zu sehen war? Weil, wenn eine Frau sich “so” zeigt, will sie es ja, oder? Showing skin = Consent, right? Bullshit. Aber leider habe ich manchmal wirklich das Gefühl, dass einige noch so denken. Ich sage bewusst nicht “einige Männer”, denn erschreckenderweise gibt es tatsächlich auch Frauen, die diese Denkweise haben.

Das Outfit hat mir zwar den Denkanstoß hierzu gegeben, aber so etwas passiert leider öfter. Da trägt man etwas, was ein bisschen weniger verdeckt, zeigt etwas mehr Haut und schon wird man binnen Sekunden von einer Person zu einem Objekt. Als wäre Haut etwas besonderes, was man nicht alle Tage sieht. Als wäre die Haut an den Beinen, Dekolleté oder auch am Rücken, etwas anderes als die an den Armen, Händen oder im Gesicht, die immer zu sehen ist.

Es sind natürlich nicht alle und ich möchte nichts verallgemeinern, aber manche Männer tun dann so, als hätten sie noch nie in ihrem Leben nackte Haut gesehen. Aber nicht nur die, sondern auch einige Frauen verurteilen andere für freizügige Outfits und betreiben Slutshaming, wo eigentlich Support sein sollte. Da würde ich am liebsten mit “women support women” und allen möglichen sonstigen Plakaten mit Feminismus-Sprüchen kommen und solchen Leuten damit vor dem Gesicht rumwedeln.

Aber weil manche es einfach nicht kapieren wollen, hilft nur eins: Einfach gekonnt ignorieren. Oder was ich manchmal gerne mache: Ich erwidere den Blick. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie schnell der plötzlich in die andere Richtung wandert. *Rant over*



Outfitdetails:

Blazer – H&M (ähnliches Modell)
Pullover – H&M
Rock – Forever 21 (schon älter)
Strümpfe – H&M (nur noch in Schwarz erhältlich)
Schuhe – Vans (zum Beispiel über Goertz.de)


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